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Den Boden für das gesegnete Leben aufbrechen

24. Februar 2025

"Geh in das Land, das ich dir zeigen werde" (1. Mose 12,1).

Diese Worte, die vor Jahrhunderten zu Abraham gesprochen wurden, bewegten mich tief. Es war im Frühjahr 2017, als ich eine Predigtreihe für unsere Gemeinde in Kitchener, Ontario, vorbereitete. Seit zehn Jahren diente ich dort und befand mich in einem Prozess der Unterscheidung: Berufte Gott mich, für eine weitere Zeit in dieser Gemeinschaft zu bleiben?

Vielleicht klingt es klischeehaft, dass Gott gerade diesen Text benutzte, um einen interkulturellen missionarischen Ruf zu bestätigen – aber genau so war es. Carla und ich wussten, dass wir die Gemeinde verlassen und ein neues Projekt an einem anderen Ort beginnen sollten. Doch wir hatten keine Ahnung, wo oder wie. Wie Abraham rief Gott uns dazu auf, im Glauben auf das innere Drängen des Heiligen Geistes zu reagieren und zu gehen – dorthin, wo er uns zeigen würde.

Was zu diesem Moment führte, ist eine längere Geschichte, aber sie steht nicht im Widerspruch zur Erfahrung der westlichen Kirche im 21. Jahrhundert. Die westliche Gesellschaft hatte sich im 20. Jahrhundert drastisch verändert, insbesondere nach (und aufgrund) der Weltkriege in Europa. Der mennonitische Brüderhistoriker und Theologe J.B. Toews beschreibt dies in A Pilgrimage of Faith: "The Postwar era created a new context. The revolutionary changes that followed 1945 affected all areas of social as well as religious life. People in the churches began to question long-held spiritual understandings and churchly practices. The moors of the past grew slack" (205).

Das heißt, es gab nicht nur Fortschritte in Wissenschaft und Technologie, sondern auch in der Moral. Die Menschen wandten sich von den Kirchen ab und führten ein streng säkulares Leben. Während unsere Stadt wuchs und moderner wurde, hatte unsere Kirche in Kitchener Mühe, mit diesen Veränderungen in der modernen Gesellschaft zurechtzukommen. Wie sieht Segen in einem sich wandelnden kulturellen Umfeld aus? Wie können wir in einer säkularen, moderne Gesellschaft missionarisch fruchtbar sein? Sein Berufung an uns lautete, neu darüber nachzudenken, was es bedeutet, westliche Kulturen mit dem Evangelium zu erreichen.

Die Kultur Abrahams 

Die tiefgreifenden, transformativen Veränderungen, die wir heute erleben, scheinen vergleichbar mit jenen zu sein, die sich über die Jahrhunderte in Chaldäa, der Heimat Abrahams, vollzogen. Das heißt, vergleichbar in dem Sinne, dass sie nicht nur den Lauf einer Region, sondern den Lauf der Welt radikal verändern.

Wir wissen, dass Abraham und seine Familie ursprünglich aus der Stadt Ur in Chaldäa stammten (1 Mose 11,28). Die Chaldäer waren für ihre Zeit eine hochentwickelte Zivilisation. Historikern zufolge waren sie die Erbauer der ersten städtischen Siedlungen (siehe The Sumerians: Their History, Culture, and Character). Diese Gesellschaft entwickelte die Astronomie, erfand das Rad und die Schrift. Hier begann der Mensch, sesshaft zu werden und Technologien für die Landwirtschaft und Architektur zu entwickeln sowie komplexere religiöse Praktiken zu kultivieren. Das Gilgamesch-Epos und die Enuma Elish, einige der ältesten Werke religiöser Literatur, haben hier ihren Ursprung.

Doch diese Kultur war nicht frei von Ungerechtigkeit. Interessanterweise wurden die ersten bekannten schriftlichen Dokumente der Menschheitsgeschichte von einem Buchhalter verfasst – eine Liste mit Gerste und Sklaven. Die Bibel deutet die geistliche Gebrochenheit und Korruption dieser Kultur an. Zum Beispiel die Geschichte vom „Turmbau zu Babel,“ „Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen“ (1 Mose 11,4). Dort sehen wir Zerbruch und Spaltung aufgrund von Hochmut. Die Menschen wollten einen Turm errichten, der bis in den Himmel reicht.

Tatsächlich scheint die Urbanisierung in diesem Kontext ein Widerstand gegen Gottes ursprünglichen Segen zu sein, sich zu vermehren und auszubreiten. Gott erschafft die Menschheit nach seinem Bild und gebietet ihr, sich über die Erde zu verbreiten und zu gedeihen (1 Mose 1,26-28). Die Menschen sollten Gottes Ebenbild in der Welt repräsentieren. Doch stattdessen wollten sie an einem Ort bleiben und sich selbst einen Namen machen – anstatt das Bild Gottes widerzuspiegeln. Die chaldäische Kultur steht daher symbolisch für die Trennung vom Garten Eden: Das Ebenbild Gottes in den Menschen ist verzerrt.

Wir wissen nicht genau, warum Abrahams Familie Ur verließ. Vielleicht suchten sie wegen Überbevölkerung nach einem neuen Lebensraum. Was wir jedoch wissen, ist, dass Abrahams Vater starb. Sein Bruder Haran hatte auch gestorben (1 Mose 11,27-32). Ich stelle mir Abraham in einem Zustand der Trauer vor. Zudem war seine Frau Sarai unfruchtbar. In der alten östlichen Kultur bedeutete das: keine Zukunft, keine Sicherheit, keine Altersvorsorge. Abrahams Ehre stand auf dem Spiel. Wie würde ihre Zukunft aussehen? Gab es für sie Hoffnung?

Ich frage mich, ob der Autor der Genesis durch die Geschichte von Abraham und Sara nicht auch subtil etwas über den geistlichen Zustand der Menschheit ausdrücken will. Ich frage mich, ob der Autor des Buches Genesis nicht auch subtil etwas über den geistlichen Zustand der Menschheit durch die Geschichte von Abraham und Sarah vermittelt. Wie Walter Brueggemann sagt: "Barrenness is the way of human history. There is no forseeeable future. There is no human power to invent a future" (Genesis, 116). Durch die Trennung zwischen Gott und Mensch gibt es eine geistliche Unfruchtbarkeit in der Kultur.

Trotz Urbanisierung und technologischem Fortschritt bleibt eine innere Leere und Gebrochenheit. Unsere menschlichen Versuche, Türme in den Himmel zu bauen und uns selbst einen Namen zu machen, sind letztlich nur leere, verdorbene Ausdrucksformen von Sünde und Stolz. Etwas muss geschehen, um uns zu erlösen.

Modernen Türme von Babel

Unsere moderne Gesellschaft des 21. Jahrhunderts ist technologisch weiter fortgeschritten als Chaldäa im Jahr 3000 v. Chr. Wir leben in einer Welt, die sich Abraham kaum hätte vorstellen können: moderne Physik, Computertechnologie und nun der Aufstieg der künstlichen Intelligenz. KI-Technologen wie Sam Altman daran arbeiten, das menschliche Leben zu verlängern. Science-Fiction ist längst keine bloße Fiktion mehr. Es erinnert an Babel – durch menschlichen Erfindergeist schreiten wir in eine unbekannte Zukunft voran. Was könnte uns jetzt noch aufhalten?

Doch es ist derselbe Hochmut der Moderne, zu glauben, dass wir uns selbst erlösen können – durch unsere Wissenschaft, Technologie und moderne Moral. Zu denken, wir könnten einen Turm bauen, der bis in den Himmel reicht.

Trotz unseres technologischen Fortschritts und der schnellen modernen Urbanisierung sind wir weiterhin zerbrochen und fragmentiert. Laut Toews hat dies zu einer zunehmenden Säkularisierung, Pluralisierung und Privatisierung geführt, die er als „the process of a paganising culture. Modernity strips humanity of certainty and miniaturises faith“ (A Pilgrimage of Faith, 210) beschreibt. Die Wahrheit wird relativiert oder nur aus subjektiver Erfahrung wahrgenommen. Es gibt eine übermäßige Konzentration auf die individuelle Souveränität, die das Selbst so definiert, wie man es für richtig hält, oder den individuellen Erfolg über die Gemeinschaft stellt.

In Deutschland arbeite ich oft in Cafés, wo ich mich mit Menschen darüber unterhalte, wie sie die gesellschaftliche Frage aus ihrer Perspektive sehen. Trotz des materiellen Wohlstands, den viele genießen, herrscht Unsicherheit über die Zukunft. Es gibt Bedenken hinsichtlich des zunehmenden Extremismus. Ein Mann beklagte, dass unsere übermäßige Online-Vernetzung nur zu isolierten Blasen, grassierenden Fehlinformationen und sozialer Manipulation geführt hat. Unsere modernen Türme zu Babel haben es nicht geschafft, der Menschheit einen tieferen Sinn und Einheit zu bringen.

Im Licht der Geschichte von Abraham und Sara gibt es eine spürbare geistliche Unfruchtbarkeit in unserer Gesellschaft. In einer solchen Situation ist es leicht, die Hoffnung zu verlieren und zu verzweifeln. Meine Frage ist: Wie können wir Segen erfahren und den Menschen bringen? Wie können wir wahre geistliche Fruchtbarkeit erleben, damit auch andere den Segen Gottes erfahren können? Wie können wir, mit anderen Worten, den Menschen in unserer Welt die Erneuerung des Evangeliums bringen?

Tritt ins Unbekannte

In der Geschichte sehen wir einen Gott, der Abraham sprach, „Der Herr sprach zu Abram: Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde! Gott sprach“ (1 Mose 12,1). Für Abraham war es eine Berufung in ein Land, das Gott ihm zeigen würde. Mitten in Trauer und Verzweiflung sprach Gott persönlich und direkt zu ihm. Er gab ihm eine neue Richtung und sprach von der Möglichkeit einer neuen Zukunft. Gott schenkte Abraham Hoffnung.

In der Schrift sehen wir immer wieder ein Bild von Gott, der persönlich zu den Menschen spricht – zu Adam und Eva, zu Noah und nun zu Abraham. Der Schöpfer, der die Welt durch sein Wort ins Dasein rief, spricht direkt zu uns. Die Bibel zeigt uns einen persönlichen Gott, der Beziehung und Gemeinschaft sucht. Doch die Menschen sind von ihm getrennt, und das Ebenbild Gottes in ihnen ist verzerrt. Die Gesellschaft ist in Chaos. Aber das ist nicht das letzte Wort. Gott spricht und ruft, um neue Möglichkeiten und eine Zukunft zu schenken. Gott spricht, um zu erlösen und wiederherzustellen.

Abraham und Sarai erwartete eine neue Zukunft, aber Abraham musste darauf reagieren. Er musste das Alte, die Vergangenheit und die Trauer, die ihn zurückhielten, loslassen. Er musste der Stimme, die er gehört hatte, glauben und vertrauen. Er musste sich ergeben. Und das tat er: Er machte den ersten Schritt. Aber es war Gott, der die Initiative ergriff. Gott sprach – und Abraham reagierte.

Gott ruft immer noch Menschen in das Unbekannte. Sein Wort durchbricht die harte Schale der Weltlichkeit und ruft zu einem Leben im Glauben auf.

Im Jahr 2017, als ich eine Predigtreihe zu dieser Geschichte vorbereitete, weckte Gott in mir und Carla den Wunsch, in das Land hinauszugehen, das Gott uns zeigen würde. Wir wussten nicht wie oder wohin. Unsere Multiplikatoren für Ostkanada, Philip und Robyn Serez, ermutigten uns, das Risiko einzugehen und eine Visionstour durch Europa zu unternehmen, um auf Gottes Stimme zu hören und die missionarischen Bedürfnisse in dieser Region kennenzulernen.

Wir reisten nach Deutschland und besuchten Pastoren und Missionsleiter. In dieser Zeit rief uns Gott ganz klar in dieses Land, um bei der Gemeindegründungsarbeit zu helfen. Gott machte das „Land“ deutlich. Wir wohnten während einer Missionsnachbereitungswoche auf einem Bauernhof in Frankreich. Eines Nachts gab es ein Gewitter und ich konnte nicht schlafen. Aber Gott legte mir Deutschland aufs Herz. Am nächsten Morgen erzählte ich Carla davon und sie spürte einen göttlichen Frieden. An diesem Morgen wurde im Stall ein neues Fohlen geboren. Für uns war dies ein Zeichen für einen neuen Ruf. Wir wussten immer noch nicht, wie Gott uns bei diesem Ruf führen würde, aber es war ein radikaler Schritt ins Ungewisse.

Warte auf den versprochenen Segen

Gott hatte Abraham auch versprochen, ihn zu segnen, „werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein“ (1 Mose 12,2). Was bedeutet es, gesegnet zu sein? Im kulturellen Kontext der damaligen Zeit bedeutete Segen, Ehre und Einfluss durch das Wachstum und die Vermehrung der Familie zu erlangen. In Babel versuchten die Menschen, sich diesen Segen selbst zu verschaffen, indem sie sich einen Namen machten. Sie wollten ihren Segen kontrollieren. Hier jedoch ist es genau umgekehrt: Gott selbst wird Abrahams Namen groß machen. Abraham muss nicht nach Ehre, Einfluss oder Größe streben. Er soll einfach Gott vertrauen und an sein Wort glauben.

Aber wie kann Abraham ohne einen Sohn Nachkommen haben und sich vermehren? In 1. Mose 15 wird dieses Versprechen konkretisiert: Gott verspricht Abraham, dass er einen Sohn haben wird. So zahlreich wie die Sterne am Himmel werden seine Nachkommen sein. Und Abraham glaubt Gott. Doch dieser Glaube muss geprüft werden. Abraham und Sara müssen im Glauben warten. Sie müssen Gott in diesem Segen vertrauen. Sara wird in ihrem hohen Alter einen Sohn gebären. Und genau hier liegt die zentrale Herausforderung in der Geschichte von Abraham und Sara: Werden sie Gott vertrauen, dass er dieses Wunder geschehen lässt? Hat Gott wirklich die Macht und Kraft, das scheinbar Unmögliche zu tun?

Glauben bedeutet, aktiv auf Gottes Eingreifen und Segen zu warten, und zwar zu seinem eigenen Zeitpunkt und auf seine eigene Weise.

Im größeren biblischen Zusammenhang sehen die Autoren des Neuen Testaments hier ein Proto-Evangelium – einen frühen Hinweis auf Jesus Christus, den verheißenen Messias. Der Apostel Paulus wird ausführlich über Abrahams Glauben schreiben – als Zeugnis für den kommenden Glauben an Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens, „Abraham wurden die Verheißungen zugesprochen und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als wären viele gemeint, sondern es wird nur von einem gesprochen: und deinem Nachkommen; das aber ist Christus“ (Galatier 3,16).

Die wunderbare Geburt Isaaks weist auf die wunderbare Geburt Christi hin. Diesmal nicht von einer Frau in hohem Alter, sondern von einer Jungfrau.

Es ist nicht einfach, auf Gottes Verheißung des Segens zu warten und dafür zu leben. Abraham und Sarah werden versucht sein, Gottes Idee in die eigenen Hände zu nehmen. Sie versuchten, sich durch Hagar einen Sohn zu sichern. Was folgte, waren nur noch mehr Zerbrochenheit, Misstrauen und Spaltung in der Familie. Wie Walter Brueggemann sagt: "The threat and the possibility articulated in the narrative of Abraham and Sarah put a crisis before humanity. It is the crisis of deciding to live either for the promise, and so disengaging from the present barren way of things, or to live against the promise, holding on grimly to the present ordering of life" (Genesis, 113).

Gott ist dennoch treu zu seinem Versprechen. Gott bringt die Frucht seines Segens hervor.

Seitdem wir nach Deutschland umgezogen haben, haben wir das Privileg, mit einem Team in Dortmund zu dienen und dabei zu helfen, eine Gemeinde namens PräsentKirche zu gründen. Gemeinsam mit einem großartigen Team haben wir erlebt, wie Menschen ihr Leben Jesus übergeben und im Bild Gottes wachsen. Wir haben gesehen, wie Menschen mit verschiedenen ethnischen Hintergründen in Christus vereint wurden. Wir haben gesehen, wie andere wie Abraham und Sarah Schritte des Glaubens unternommen haben und in andere Städte in Deutschland gegangen sind, um die gute Nachricht von Jesus weiterzugeben und neue Glaubensgemeinschaften zu gründen. Gott arbeitet daran, die Menschen durch Christus mit sich selbst zu versöhnen.

Segne die Nationen

Gott versprach Abraham auch, dass durch ihn die Nationen gesegnet würden, „Ich werde segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen“ (1 Mose 12,3). Gottes Segen lag nicht nur auf Abraham selbst, sondern auch auf den Völkern. Die Zerstreuung und Verwirrung von Babel und die Trennung der Nationen sollten durch Gottes Wirken in dieser Familie überwunden werden. Gottes große Vision war es, die ganze Welt zu versöhnen, zu heilen und zu erlösen. Und er wählte Abraham und seine Familie, um diesen Erlösungsplan zu verwirklichen. Durch Abraham würde Gott ein Volk schaffen, das Licht für die Nationen sein sollte.

Die Lehre von der Erwählung bedeutet nicht, dass Gottes Volk ein exklusives Privileg gegenüber den „Nicht-Erwählten“ hat. Nein, Abraham wurde erwählt und gesegnet, um an Gottes großer Mission für die Nationen teilzuhaben, für die ganze Welt. Gottes Herz schlägt für die Versöhnung der Menschen. Gott segnet uns und „erwählt“ uns, damit wir andere segnen und sie dazu aufrufen können, den Segen zu empfangen, den wir erhalten haben.

Diese Vision des Segens für die Nationen findet ihre Erfüllung in Jesus Christus. Er lebte vollkommenen Glauben und unerschütterliche Treue zu Gott (Philipper 2,1-9). Jesus allein ist würdig, unsere Verbindung zu Gott zu sein. Er hat den Weg zurück in den Garten bereitet. Er allein kann unsere Welt versöhnen und heilen. Er allein kann uns vereinen. Er allein kann unsere Gebrochenheit und Zerrissenheit erlösen.

Pickaxe Collective, Café Auszeit, Oktober 2024

Wir sind dazu berufen, die Nationen zu segnen, andere zu segnen, mit dem Segen, den wir in Jesus Christus empfangen haben. Unser Glaube an Christus ist nicht nur ein privates Gut, sondern ein Geschenk für das Gemeinwohl. Er muss geteilt werden.

Carla und ich haben in den letzten Jahren mit dem Multiply-Netzwerk einen Gemeindegründungsauftrag in Dortmund, Deutschland, wahrgenommen. Multiply ist ein Missionswerk der Mennonitenbrüder, das seit über 150 Jahren versucht, die Nationen mit dem Evangelium zu segnen. Einer der Ersten war – passend benannt für diese Meditation – Abraham Friesen, der im späten 19. Jahrhundert Gottes Ruf verspürte, Russland zu verlassen und nach Indien zu gehen. Wie Toews schreibt, verließ Abraham „position, possessions and the security of a comfortable future, this gifted young man began preparing to evangelise the lost“ (A Pilgrimage of Faith, 95).

In diesem Netzwerk und in der größeren Glaubensgemeinschaft gibt es noch viele andere Menschen, die berufen sind, ins Unbekannte hinauszugehen und ihre Hoffnung mutig auf den verheißenen Messias zu setzen.

Im Jahr 2024 haben wir das Pickaxe Project als missionarische Erweiterung von Multiply ins Leben gerufen, mit dem Ziel, „den Boden für neues Leben zu bereiten“. Unser Ziel ist es, die Erneuerung des Evangeliums durch kreatives kulturelles Engagement anzuregen. Das heißt, wir wollen Menschen helfen, in das gesegnete, verwandelnde Leben einzutreten, das in Jesus offenbart wurde. Wir unternehmen auch Schritte, um eine weitere Gemeinde in Dortmund zu gründen und zu multiplizieren.

Angesichts unserer geistlich unfruchtbaren Gesellschaften ist Jesus unsere Hoffnung auf wahre geistliche Fruchtbarkeit. Wir sehen uns als Mitwirkende, als Partner in der Mission. Sie ist nicht nur auf einen europäischen Kontext beschränkt, sondern gilt allen Nationen. Wir laden dich ein, dich uns auf dieser missionarischen Reise anzuschließen.

Quelle:

Brueggemann, Walter. Genesis: Interpretation. Louiseville, Kentucky: Westminister John Knox Press, 2010.

Kramer Samuel Noah. The Sumerians: their History, Culture, and Character. Chicago, Illinois: Chicago University Press, 1971.

Toews, J.B. Pilgrimage of Faith: The Mennonite Brethren Church, 1860-1990. Winnipeg, MB: Kindred Press, 1993.